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Kategorie: Phishing Advanced

Einige Branchen sind besonders anfällig für fortgeschrittene Phishing-Angriffe, weil ihre Arbeitsprozesse auf intensiver Kommunikation und schnellen Entscheidungen beruhen. Dazu zählen Unternehmen mit umfangreichen Lieferketten, Finanzdienstleister, Gesundheitswesen, Beratungsunternehmen und Organisationen, die mit vertraulichen Daten arbeiten. In solchen Umgebungen gelingt es Angreifern leichter, glaubwürdige Szenarien zu erstellen, da viele Abläufe regelmäßig von externen Anfragen und kurzfristigen Abstimmungen geprägt sind. Der hohe Kommunikationsdruck bietet Raum für Täuschungen, die in weniger dynamischen Branchen seltener auftreten.

Die pen.sec AG hat in ihrer praktischen Arbeit festgestellt, dass gerade Unternehmen mit hohem E-Mail-Aufkommen häufig übersehen, wie leicht sich vertraute Kommunikationsmuster missbrauchen lassen. Wenn täglich zahlreiche Nachrichten eintreffen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass eine täuschend echte Nachricht ungeprüft bleibt. Branchen wie Logistik oder Finanzwesen sind daher besonders häufig Ziel solcher Angriffe. Angreifer nutzen diese Strukturen gezielt aus, indem sie Nachrichten so gestalten, dass sie in gewohnte Abläufe hineinpassen und dadurch ihre Glaubwürdigkeit erhöhen.

Gleichzeitig zeigt sich, dass die Anfälligkeit nicht allein von der Branche abhängt, sondern auch von den internen Abläufen. Unternehmen mit klaren Meldewegen und einem ausgeprägten Sicherheitsbewusstsein reagieren meist stabiler, selbst wenn sie einem hohen Kommunikationsvolumen ausgesetzt sind. Umgekehrt können auch kleinere Organisationen gefährdet sein, wenn sie keine etablierten Prozesse besitzen. Entscheidend ist daher nicht nur, in welcher Branche ein Unternehmen tätig ist, sondern wie es seine Sicherheitskultur pflegt und ob Mitarbeitende für subtile Täuschungsmuster sensibilisiert sind.